Der Histamingehalt in Nahrungsmitteln schwankt stark in Abhängigkeit von Reifegrad, Lagerdauer und Verarbeitung. Das bedeutet, dass die enthaltenen Histaminmengen trotz gleicher Sortenwahl sehr unterschiedlich ist.
Nehmen wir einen Emmentalerkäse, der Histamingehalt schwankt 0,1 bis 2.000 mg/kg noch schwieriger ist es den Histamingehalt einzelner Mahlzeiten abzuschätzen. Deshalb findet sich in den Leitlinien zur Histaminintoleranz keine qunatiative Einordnung von Nahrungsmitteln in Bezug auf die Histaminintoleranz. Anders ist das im Web oder in den sozialen Medien. Nicht oft kommen Menschen mit einer Histaminunverträglichkeit zu mir und ernähren sich schon sehr eingeschränkt.
wissenschafltiche Belege fehlen fast gänzlich
Eine histaminarme Diät, die sämtliche Nahrungsmittel ausschließt, die auch nur ein Futzelchen Histamin enthalten könnten, entspricht nicht den evidenzbasierten Empfehlungen, auch die sogenannten histaminarmen Kostformen, die Nahrungsmittel, verbieten, die wie z. Beispiel Hefe, die angeblich eine Histaminausschüttung bewirken soll, ist weder belegt noch muss der individuelle Person tatsächlich darauf reagieren.
Fakt ist nämlich, dass Histamin nicht der (alleinige) auslösende Faktor ist.
Trotzdem kann Histamin einem zur Last werden, was sagt nun die Leitlinie, wie man hier vorgehen soll:
Das Vorgehen ist dreistufig:
- In der Karenzphase wird geklärt, ob zwischen Kost und Symptomen ein Zusammenhang besteht. Um ihn zu ermitteln, soll der Patient 14 Tage lang alle potenziell unverträglichen Speisen und Getränke meiden.
- Während der anschließenden sechswöchigen Testphase prüft der Betroffene, was ihm tatsächlich Beschwerden bereitet. Dazu führt er Schritt für Schritt neue Nahrungsmittel in seinen Speiseplan ein und dokumentiert etwaige Symptome in einem Tagebuch. Ich begleite diesen Prozess, denn es ist dabei zu bedenken, dass kleine Histamindosen oft gut toleriert werden. Die Unverträglichkeit macht sich erst bei größeren Mengen bzw. der Kombination mit anderen problematischen Produkten bemerkbar oder durch Trigger. Es ist also einige Aufklärung bezüglich Histamin nötig.
- Wie sich der Speisezettel in der Dauerernährung zusammensetzt, hängt von der individuell ermittelten Toleranz ab. Allgemeingültige Empfehlungen für die langfristige Ernährungsweise gibt es nicht, auch wenn dies einige Apps oder Produkte dies weismachen wollen.
Wussten Sie, dass sehr viele Frauen von der Histaminunverträglichkeit betroffen sind? Man vermutet dass in Österreich 1-3 % der Bevölkerung eine Histaminunverträglichkeit aufweist.
