Weihnachten ist für viele eine Schlemmerei – die Kekszeit, die reinste Verführung.
Viele meiner Refluxpatienten schildern, dass sie sich genau der Sünden bewusst wären, doch manchmal ist das ein Brennen wert oder Reizdarmgeplagte laborieren nach diesen Festtagen wieder vermehrt an den Bauchschmerzen und wollen diese nun endlich loswerden – oder auch nur lästige Kilos, die sich in der letzten Zeit ansammelten.
Egal um welche Diät es geht, ohne Verhaltensänderung wird das meist nix – darum habe ich voriges Jahr sogar ein Buch dazu geschrieben:
Gesundheitsinfos überfluten uns regelrecht und trotzdem reicht das nicht aus für einen gesunden Lebensstil. Wissen alleine reicht offenbar nicht aus: Immer wieder ist zu beobachten, dass wir uns wider besseren Wissens „ungesund“ verhalten.
Ob gesunde Ernährung, Bewegung oder auch Entspannung – eigentlich wissen wir, was gut für uns ist. Doch nach anfänglicher Begeisterung für einen gesünderen Lebensstil holt uns der Alltag schnell ein: Tiefkühlpizza wandert wieder auf den Tisch und die Sporttasche kugelt nur im Vorzimmer herum!
Warum lassen sich gute Vorsätze so schwer umsetzen? Und welche Strategie ist die beste, um den Lebensstil dauerhaft zu verbessern.
Lösung in Sicht
Ein Mix aus zwei Ansätzen der Motivationsforschung bietet eine Lösung – bei der auch positive Gefühle eine Rolle spielen. Wer sich realistische Ziele steckt und Stolperfallen und Hindernisse nicht nur einplant, sondern sich bereits im Vorfeld konkrete Pläne und Lösungen erarbeitet, realisiert seine Wünsche deutlich erfolgreicher.
Dabei ist es egal, ob es um Bewegung, Entspannung oder Ernährung geht!
In der Fachsprache ist das die Kombination vom „Mentalen Kontrastieren“ (Mental Contrasting, MC) und der Entwicklung von „Durchführungsstrategien“ (sogenannte Implementation Intentions).
Hindernisse ausräumen
Der Erfolg kann blockiert werden. Um das Gewünschte dann auch wirklich zu erreichen, müssen wir als zweiten Schritt bereits im Vorfeld Strategien entwickeln, wie wir diese Hindernisse überwinden wollen, wie wir kritischen Situationen vorbeugen und wie wir im vollen Bewusstsein der möglichen Schwierigkeiten doch noch zum Ziel kommen. Wir müssen Durchführungsstrategien nutzen.
Hilfreich ist in diesem Zusammenhang auch das Führen von Tagebüchern. Darin wird genau festgehalten, warum zum Beispiel keine Zeit für Sport war oder doch die Currywurst statt eines Gemüseauflaufs auf dem Teller gelandet ist. Ist man den Lösungen auf der Spur, werden Strategien für die Zukunft erarbeitet, um aus diesen „Fehltritten“ zu lernen und sie beim nächsten Mal zu umgehen. Wer bei mir ein Programm macht, ist also nicht überrascht!!!
Bereits erprobt: In einer Studie wurden Strategien für ein verbessertes Gesundheitsverhalten mit Frauen im Alter zwischen 30 und 50 Jahren auf Grundlage der MCII-Methode eingeübt. Ziel war es, das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu mindern. Das Ergebnis überstieg sogar die erwarteten Ergebnisse der Wissenschaftler. Denn die an der Studie teilnehmenden Frauen, die nach der neuen Methode lebten, trieben erheblich mehr Sport als die Frauen der Vergleichsgruppe. Auch in puncto Ernährung lebten sie wesentlich gesünder!